Montag, 29. Oktober 2012

Körnerweg endlich im Zusammenhang sehen!

Wie ich am Rande der vorgestern (27.10) stattgefundenen Sächsischen Radkonferenz erfahren konnte, sind vor allem einflussreiche Anwohner am Körnerweg die treibenden Kräfte, die eine vernünftige Lösung für die Gestaltung des Weges mit fragwürdigen Denkmalschutz-Argumenten verhindern. Seit Jahren besteht das Problem, dass der Weg aufgrund des Belags mit Katzenköpfen, die sehr glatt und rutschig sind und zudem große Lücken aufweisen, unzumutbar ist.

Altes Wasserwerk Saloppe
Das alte Wasserwerk Saloppe muss als Argument für den schlechten Zustand des Körnerwegs herhalten.
Foto: Steffen Müller.Wikipedia

Da seitens der Verantwortlichen offenbar wenig Übung im Denken in Zusammenhängen besteht, ist ihnen noch nicht aufgefallen, dass ein Großteil der Probleme, die man auf der linken Elbseite hat, wesentlich entschärft werden könnten, wenn man nur hier, rechts der Elbe, eine Lösung schaffen würde.
Der Radverkehr wird hier quasi auf die andere Elbsseite gezwungen, was zu der hohen Radverkehrsbelastung auf dem Blauen Wunder und in Blasewitz zumindest beiträgt. Nicht zuletzt fahren viele Radler nun über Naumannstraße - Goethestraße - Käthe-Kollwitz-Ufer und die Albertbrücke wieder zurück auf die rechte Elbseite. Die provisorische Albertbrücke ist dann schon das nächste Risiko, dem sich die Radfahrer aussetzen müssen. Hier besteht der rutschige Belag aus Holz.

Nicht zuletzt sorgen diese zwei gegeneinander wirkenden Fallen dafür, dass sich Loschwitzer dafür entscheiden doch lieber das Auto zu nehmen und tragen so weiter zur Erhöhung des Verkehrsaufkommens zwischen Körner- und Schillerplatz bei.

p.s.: In dem Zusammenhang möchte ich auf folgendes "unerhörtes" Ereignis hinweisen, über das Konrad Krause (ADFC) Dresden-Fernsehen informierte: Unbekannte sanieren Dresdner Körnerweg

weiterführende Links (Danke an den Blogger Frank Nagel für die Infos!):

3 Kommentare:

  1. Ja, die Anwohner des Körnerweges sind schon ein lustiges Völkchen. Und sehr kreativ, wenn es darum geht, Radfahrer von ihrem "Wohnweg" fernzuhalten. Ich durfte das einmal live mit erleben. Hier mein Bericht von dieser Veranstaltung:

    http://frankinformiert.wordpress.com/2011/12/02/elberadweg-dresden-koernerweg-ausbau-kritik/

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  2. Und hier noch etwas zu den konkreten Ausbaumöglichkeiten und deren Vor- und Nachteilen: http://frankinformiert.wordpress.com/2011/12/03/varianten-ausbau-elberadweg-koernerweg-dresden/

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  3. Danke, Frank Nagel, für die erheiternden und erhellenden Beiträge. Ich habe die vorgefundenen Links zum Anklicken direkt unter den Beitrag gestellt.
    Die Präsentation der Stadt bestärkt mich in der Feststellung, dass
    .seitens der Verwaltung nicht in verkehrstechnischen Zusammenhängen gedacht wird (es werden nur Kosten der Einzelmaßnahmen genannt, aber keine Kosten-Nutzen-Abwägung)
    .keine Argumente, die die vorgesehene Wegeführung begründen - ist halt der Elberadweg, basta. Keine Argumentation, dass eine gut ausgebaute Wegführung mehr Leute vom Auto aufs Rad bringt und durch weniger Abgase Naturschutz und Denkmalschutz am meisten profitieren.
    .die zuständigen Denkmalschützer keine Ahnung haben, was sie eigentlich anrichten (Katzenköpfe neben Asphalt werden den Fußgänger immer auf den Asphalt leiten, weil man auf Katzenköpfen nicht nur nicht vernünftig Rad fahren kann, sondern auch nicht laufen kann - hier Traditionen und Kulturerbe vorzuschieben ist ein Schmarrn. Wenn man es gekonnt hätte, hätte man früher schon besser gebaut. - ich mach noch mal einen Extra-Beitrag dazu.

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